Project Architect Nico Jeuch

ARCHITEKT NICO JEUCH

MangoTree ist ein Bauprojekt einer Primarschule im Norden Kenias auf dem Lamu-Archipel. Auf dem neuen Schulgelände bietet sich eine sichere Lernumgebung, welche zum spielen und entdecken genutzt werden kann, unabhängig von Geschlecht, Religion oder Alter. Die Grundschule für 360 Schülerinnen und Schüler umfasst zwei Schulflügel mit 14 Klassenzimmern, eine Bibliothek, ein Kunstzentrum und

sanitäre Einrichtungen sowie ein Büro- und Eingangsgebäude, eine Küche und einen Speisesaal, einen Basketballplatz, einen Gemüsegarten und einen Hühnerstall. Der Entwurf verbindet lokale Kultur und Low-Tech-Lösungen mit modernen Ansätzen für natürliches Licht, baulichen Konzepten und nachhaltigem Ressourcen-Management. Geräumige Klassenzimmer und Außenbereiche begünstigen aktives, spielerisches Lernen.

Technisches Konzept
Eine reduzierte einstöckige Struktur gewährleistet einen einfachen Bau- und Instandhaltungsprozess. Korallenstein-Wände in Kombination mit Betonrahmen bilden die Basis für ein hochfunktionales Dach, das aus Fachwerkträgern und Faserzement Platten besteht. Anstelle von Wellblechen wird Eternit verwendet, um die thermische Einwirkung der Sonneneinstrahlung zu optimieren.

Ein weiterer thermischer Vorteil der Dachkonstruktion besteht darin, dass sie einen konstanten Luftstrom unter der Deckschicht ermöglicht. Hohe Fenster auf beiden Seiten begünstigen eine Querlüftung. Durch das Verstellen der hölzernen Drehläden kann zu starker Zug durch die Klassenzimmer vermieden werden. Der Grundriss zeigt, wie sich diese Struktur in abwechselnd geschlossenen Standard-Klassenzimmern und offenen Bereichen darstellt. Die Klassenräume werden durch kleinere Gruppenräume ergänzt, welche das pädagogische Konzept unterstützen.

Natürliches Licht
Lamu befindet sich 2 Grad südlich vom Äquator. Somit steht die Sonne das ganze Jahr über fast senkrecht. Neben dem Schutz vor dieser intensiven Sonneneinstrahlung bezüglich der Hitze hatten helle Klassenräume für das Projekt eine hohe Priorität. Diese Qualitäten sind in einem so extremen Klima nicht leicht zu erreichen. Große Fenster würden die Räume überhitzen, und direktes Licht würde den visuellen Kontrast erhöhen, was zu einer insgesamt dunkleren Erfahrung im Inneren führen würde. MangoTree arbeitet stattdessen mit indirektem Licht. Die Klassenräume sind auf einer Ost-West-Achse angeordnet, um eine ausschließlich diffuse Lichtverteilung im Gebäudeinneren zu gewährleisten. Der weisse Lamu-Sand um das Gebäude herum und die lokal traditionellen Baumwollsegel über die breiten Gänge wirken als Sonnenreflektoren. Der Prototyp, der im August letzten Jahres gebaut wurde,
zeigt die Effizienz dieses Konzepts.

Die beiden Schulflügel beherbergen die erste bis dritte Klasse in einem Gebäude und die vierte bis sechste Klasse im anderen.
Die getrennten Volumen sind durch die gemeinsame Grundplatte optisch miteinander verbunden.

Durch diese Verbindung kann der Zwischenraum als gemeinsamer Spielplatz genutzt werden. Die Platzierung der Gebäude bindet alle vorhandenen Bäume mit ein und profitiert darüber hinaus durch die Nähe von einem guten Mikroklima.

Wir verwenden hauptsächlich lokales Material, wie Korallenziegel von der Nachbarinsel, die mit Segelbooten gebracht werden, und ein Großteil des Materials wird mit Eseln an den Standort transportiert. Die Dauerhaftigkeit des Materials hat Priorität, und indem alle Gebäude mit den gleichen sich wiederholenden Elementen gebaut werden, kann eine hohe Qualität gewährleistet werden, die zu einer langen Lebensdauer führt. Die Schule, die als unabhängiges System funktioniert, kann von den Einheimischen unterhalten werden. Zum Zeitungsartikel Zolliker Zumiker Bote

ARCHITEKT NICO JEUCH

Please follow

Donations Bankinfo

Adress: